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VBE: Wer am Personal spart, verursacht Leistungsdefizite

Großdemo und Streik in Düsseldorf

Anlässlich der erneuten Verweigerungshaltung der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) in der aktuellen Einkommensrunde gehen heute mehrere Tausend Beschäftigte in Düsseldorf auf die Straße und fordern 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr Gehalt monatlich. Von den Verhandlungen mit der TdL sind bundesweit etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen.

Aktuell ziehen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes vom Finanzministerium zum Landtag, vor dem die Abschlusskundgebung stattfinden wird. Dazu erklärt Stefan Behlau, Vorsitzender des VBE NRW:

„Lehrkräfte, Schulsoziarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, multiprofessionelle Teams, sozialpädagogische Fachkräfte in der Schuleingangsphase, Schulleitungen und Fachleitungen in der Lehrkräfteausbildung: Das gesamte schulische Personal hat in den vergangenen Jahren unter außergewöhnlichen Belastungen seine Flexibilität, Belastbarkeit und Fachkompetenz unter Beweis gestellt. Nun ist es an der Arbeitgeberseite, diese Leistung angemessen zu honorieren. Unsere Forderungen sind unmissverständlich, gerechtfertigt und fair. Was jedoch nicht gerechtfertigt ist, ist die anhaltende Ignoranz und Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite. Wer am Personal spart, verursacht den Fachkräftemangel von morgen.“

PISA spiegelt die Folgen des Fachkräftemangels wider

Heute wurden zudem die neuen Befunde der Schulleistungsstudie PISA (Programme for International Student Assessment) vorgestellt. Untersucht wurden die Kompetenzen von 15-jährigen Schülerinnen und Schülern. Die Ergebnisse sind aus Sicht des VBE NRW weitere Argumente für die Umsetzung der Forderungen an die TdL, wie Anne Deimel, Vorsitzende des VBE NRW, erläutert:

„Erneut überraschen die negativen Ergebnisse nicht, vielmehr werden sie zur Routine – letztlich spiegeln sie die Personalsituation an den Schulen wider.  Statt individuell zu fördern, müssen Lehrkräfte in viel zu großen Klassen unterrichten. Statt ihren eigentlichen Aufgaben nachzukommen, müssen sozialpädagogische Fachkräfte als Feuerwehr für Unterrichtsausfall herhalten. Der Personalmangel verhindert, sich ausreichend Zeit für jede Schülerin und jeden Schüler nehmen zu können. Solange sich das nicht ändert, können wir keine zufriedenstellenden Ergebnisse in Schulleistungsuntersuchungen erwarten. Deshalb ist das Signal, das die Beschäftigten heute aus Düsseldorf an die Tarifgemeinschaft senden, nicht nur notwendig für uns in Schule, sondern auch wertvoll für die ganze Gesellschaft.“

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