VBE: Der Personalmangel wurde zu lange ignoriert
Anlässlich der heutigen Anhörung zum Nachtragshaushalt, der u. a. den Beginn des A-13-Stufenplans für Lehrkräfte vorsieht, erklärt Stefan Behlau, Vorsitzender des VBE NRW:
Nach vielen Jahren leerer Versprechungen und Ankündigungen erfolgt in der Frage der ungerechten Bezahlung der Lehrkräfte endlich eine Konkretisierung. Das ist gerade in diesen schwierigen Zeiten gut und ein wichtiges Signal der Wertschätzung für die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen, die alltäglich trotz aller Widrigkeiten und trotz eines allerorten spürbaren Mangels schulische Bildung in NRW in allen Schulformen und Schulstufen gewährleisten. Nicht die Ergebnisse des IQB-Bildungtrends, der am Montag veröffentlicht wurde, sind erschreckend. Vielmehr ist erschreckend, dass diese Ergebnisse durch eine jahrelang verfehlte Personalpolitik in NRW sehenden Auges in Kauf genommen worden sind. Wer schulische Bildung vernachlässigt, produziert Fachkräftemangel. Wenn das Fundament der schulischen Bildung jahrelang vernachlässigt wird, dann dürfen die Ergebnisse von Montag nicht erschrecken. Die Arbeit der Lehrkräfte ist gleich viel wert und wichtig – egal in welcher Schulform oder -stufe. Der nun vorgelegte Stufenplan der Landesregierung ist somit ein erster Schritt in die richtige Richtung, er ist aber auch mehr als notwendig und bereits lange überfällig.
Stefan Behlau, Vorsitzender VBE NRW
Aus Sicht des VBE darf es zukünftig keine Unterschiede zwischen den Laufbahngruppen für Lehrkräfte an den Schulen mehr geben.
Dies muss das politische Signal sein, dass die Arbeit der Lehrkräfte gleichwertig ist, unabhängig von Schulform oder -stufe und ist nicht zuletzt auch eine Konsequenz aus der gleichwertigen Ausbildung, sagt
Stefan Behlau
Der VBE erwartet zudem, dass die Landesregierung baldmöglichst auch die im Koalitionsvertrag angekündigten Anpassungen für Schul- und Fachleitungen konkretisiert ebenso wie die entsprechenden Auswirkungen für bereits bestehende Beförderungsstellen.
Mittel unbesetzter Stellen sollen den Schulen dienen, nicht dem Haushalt
Der Nachtragshaushalt sieht 1000 Stellen für die Beschulung aus der Ukraine geflüchteter Kinder und Jugendlicher vor. Dazu erklärt der Landesvorsitzende des VBE:
Die eigentliche Herausforderung besteht darin, die Stellen zu besetzen. Wenn die Stellen nicht besetzt werden können, wäre es sinnvoll und notwendig, die Gelder nicht zurück in den Haushalt fließen zu lassen, sondern den Schulen für andere notwendige Bereiche zur Verfügung zu stellen.
Stefan Behlau
Weiterführung des Alltagshelferprogramms in den Kitas
Entlastungen für die Fachkräfte zu schaffen, ist ein folgerichtiger Schritt in Zeiten des massiven Personalmangels. Die Landesregierung muss alles daransetzen, ausreichend Fachkräfte für die Kleinsten zu gewinnen und die vorhandenen Erzieherinnen und Erzieher zu halten, fordert
Stefan Behlau, Vorsitzender des VBE NRW.
Pressemitteilung 40/2022