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10 Jahre VBE-Gesundheitstag – Der VBE-Gesundheitstag stellt die Gesundheit von Lehrkräften in den Mittelpunkt

Im Interview mit Ute Foit und Wibke Poth blicken wir zurück auf die letzten zehn Jahre.






Was war der Anstoß, einen VBE-Gesundheitstag ins Leben zu rufen?

Was war der Anstoß, einen VBE-Gesundheitstag ins Leben zu rufen?
Der VBE NRW beschäftigte sich seit den 2000er-Jahren intensiv mit dem Thema „Gesundheit von Lehrkräften“. Als erste Lehrergewerkschaft hatten wir dieses Thema auf dem Schirm und hatten mit den Professoren Sieland/Schaarschmidt auch zwei kompetente und engagierte Gesundheitsexperten im Boot, die in ihrer Potsdamer Lehrerstudie gemeinsam mit dem VBE die Gesundheit von Lehrkräften in den Mittelpunkt stellten. Gut zehn Jahre später war die Zeit reif, diese entwickelten Theorien und Bilder in die Praxis umzusetzen. Da ich als damals neue stellvertretende Landesvorsitzende im VBE für mich Schwerpunkte setzen wollte und als Personalratsvorsitzende Erfahrungen aus der Praxis beisteuern konnte, beschäftigte mich dieses Thema rund um Gesunderhaltung am Arbeitsplatz in der tagtäglichen Beratung. Warum nicht einmal ein zentrales Angebot für alle Lehrpersonen in Dortmund platzieren, bei dem sich Theorie und Praxis mischen und die Teilnehmenden sich nach einer Einstimmung ins Thema Workshops aussuchen, die sie persönlich ansprechen? Wer bereits beim ersten G-Tag 2014 dabei war, erinnert sich sicher ebenfalls gern an den prominenten und mitreißenden Keynote-Sprecher Urs Meier zu Lehrergesundheit. Dieses Fortbildungsangebot, das der VBE erst einmal vorsichtig geplant hatte, war seit dem ersten Mal sofort stark nachgefragt – und der Rest ist Geschichte, eine erfolgreiche Geschichte.



Wie hat sich der VBE-Gesundheitstag in den letzten zehn Jahren entwickelt?

Wie hat sich der VBE-Gesundheitstag in den  letzten zehn Jahren entwickelt?
Das Grundformat des G-Tags in den Westfalenhallen ist über die letzten 10 Jahre konstant geblieben, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schätzen wissen. Einzelne Elemente haben wir modifiziert und angepasst; so z. B. bei den Workshop- und den Essenszeiten. Es gab Jahre, da hatten wir eine größere Materialausstellung neben den VBE-Verlagsmaterialien oder die „Bewegte Pause“. Letztlich war jeder G-Tag ein eigenes Event, das es zu gestalten galt aufgrund sich verändernder Bedingungen in Schule

Die Nachfrage ist über die zehn Jahre hinweg gleich groß geblieben oder sogar eher angestiegen. Meiner Erinnerung nach ist jeder Gesundheitstag ausgebucht gewesen, auch dann, als wir die Kapazitäten erheblich ausgeweitet hatten. Wir haben aber dann trotz der großen Nachfrage beschlossen, nicht weiter zu expandieren. Der Gesundheitstag lebt auch von seiner ruhigen Atmosphäre – das sollte nicht verloren gehen.



Gab es Herausforderungen bei der Organisation dieses Events über die Jahre hinweg?

Gab es Herausforderungen bei der Organisation  dieses Events über die Jahre hinweg?
Herausforderungen gehören gerade bei einem solchen großen Event zur Tagesordnung. Durch eine hervorragende Zusammenarbeit mit der VBE-Geschäftsstelle und vielen, vielen ehrenamtlichen VBElerinnen und VBElern haben wir bis jetzt alle gemeinsam gemeistert. Grundsätzlich war die Terminfindung ein heikles Thema und wir sind nach dem G-Tag 2014 vom Juni ab 2015 in den September gewechselt. Referentinnen und Referenten – Gewinnung und die Überlegungen, welches Schwerpunktthema der G-Tag in diesem Jahr hat und welche Keynote-Sprecherinnen/-Sprecher diesen Inhalt optimal füllen können, sind immer eine wuselige Phase in der Planung. Im Team ist dies aus meiner Sicht bisher immer gelungen. Auch in die Planung eines gesunden und schmackhaften „Mittagsimbisses“ im passenden Ambiente haben wir viel Herzblut gesteckt, damit das gesamte Event stimmig ist.

Einen wirklich kritischen Moment habe ich erlebt, als unser Keynote-Speaker wegen einer plötzlichen Erkrankung zwei Tage vor dem Gesundheitstag absagen musste. Damals haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen adäquaten Ersatz zu finden. Das hat zum Glück auch geklappt. Aber das möchte ich nicht gerne noch einmal erleben … Auch die Coronazeit war natürlich herausfordernd. Wir mussten damals einen Gesundheitstag absagen und haben ein digitales Ersatzprogramm angeboten. Da fehlte natürlich der persönliche Kontakt und Austausch, der einen Gesundheitstag maßgeblich ausmacht.



Wenn Sie zurückblicken – gibt es bestimmte Momente, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind?

Wenn Sie zurückblicken – gibt es bestimmte  Momente, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind?
Das gute Gefühl, beim VBE anzukommen, herzlich vom Team empfangen zu werden und einen entspannten Tag für die eigene Gesundheit zu erleben. Dies beginnt bei der Begrüßung, dem Treffen von anderen Kolleginnen und Kollegen, dem gemeinsamen Austausch zwischen den Veranstaltungsteilen und geht über den oftmals komplexen Input des Vormittagsreferats über die Praxisteile im späteren Verlauf des Vor- und Nachmittags.

Es sind oft die kleinen Begegnungen am Rande, die den Tag ausmachen und auch wertvoll machen. Wenn ich in das Foyer schaue und sehe, wie sich die Kolleginnen und Kollegen auch mal außerhalb von Schule austauschen können und dies auch sehr lebhaft tun, freue ich mich jedes Mal.



Wie hat sich das Thema Gesundheit im Bildungssektor in den letzten zehn Jahren verändert?

Wie hat sich das Thema Gesundheit im Bildungssektor in den letzten zehn Jahren verändert?
Das Thema Gesundheit ist sehr vielfältig und bietet unendlich viele Möglichkeiten. Es ist toll, dass wir beim Gesundheitstag mit unseren Angeboten immer auch neue Entwicklungen aufgreifen können. Das Thema Resilienz und Achtsamkeit hat enorm an Relevanz gewonnen und ist auch jedes Mal wieder ein Dauerbrenner. Das Gleiche gilt für Deeskalationstrainings. Dies ist sicher auch eine Reaktion auf die steigenden Zahlen im Bereich Gewalt gegen Beschäftigte.



Welche Rolle spielt der VBE-Gesundheitstag für das Wohlbefinden von Lehrkräften und Bildungspersonal? Inwiefern trägt die Veranstaltungen zur Förderung der Gesundheit im Bildungswesen bei?

 Welche Rolle spielt der VBE-Gesundheitstag für  das Wohlbefinden von Lehrkräften und Bildungspersonal? Inwiefern trägt die Veranstaltungen zur  Förderung der Gesundheit im Bildungswesen bei?
Seit dem 2. G-Tag bieten wir den Teilnehmenden an, auf Feedback-Bögen ihre Meinung kundzutun. Neben Anregungen erhalten wir sehr viele positive Rückmeldung von Kolleginnen und Kollegen. Auch im Nachgang zu den einzelne G-Tagen erreichen uns unaufgefordert E-Mails von Kolleginnen und Kollegen, die auf für sie besonders gelungene Workshops hinweisen. Hier bemühen wir uns, die Referentinnen und Referenten erneut zu buchen.

So sehr ich mich jedes Mal wieder darüber freue, dass der Gesundheitstag so beliebt und nachgefragt ist, so betrübt es mich gleichzeitig auch. Offenbar füllen wir hier eine Lücke in der Gesundheitsförderung. Als VBE machen wir auch jedes Mal wieder deutlich: Es ist gut, wenn jede und jeder auf sich schaut und die eigene Resilienz fördert oder für sich erkennt, wie man Stress abbauen oder vermeiden kann. Aber wir setzen uns gleichzeitig natürlich für die Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen ein, und zwar als Verband und in den Personalräten. Mir ist dieser Hinweis sehr wichtig. Ziel muss es sein, auch in diesen Bereichen Veränderungen zu bewirken, um nachhaltig etwas für die Gesundheit unserer Beschäftigten zu tun.



Was motiviert Sie persönlich, den VBE-Gesundheitstag jedes Jahr zu organisieren?

Was motiviert Sie persönlich, den VBE-Gesundheitstag jedes Jahr zu organisieren?
Das positive Feedback motiviert mich am meisten. Wir planen einen solchen Gesundheitstag ja über viele Monate. Das beginnt mit der Evaluation der vergangenen Veranstaltung, dann suchen wir neue Themen für Workshops und passende Referenten, planen das Drumherum. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und ist eine absolute Gemeinschaftsleistung. Aber wenn der Gesundheitstag vorbei und noch sehr präsent ist, scharren wir alle schon wieder mit den Hufen, um wieder loszulegen. Die Ideen werden uns auch nicht ausgehen, da bin ich sicher.



Wie wirkt sich die Arbeit an diesem Event auf Ihr eigenes Verständnis von Gesundheit und Wohlbefinden aus?

Wie wirkt sich die Arbeit an diesem Event auf  Ihr eigenes Verständnis von Gesundheit und Wohlbefinden aus?
In den ersten Jahren war ich federführend bei allen Gesundheitstagen aktiv dabei und habe viele auch für mich persönlich gewinnbringende Workshops besucht. Aus jeder Veranstaltung nehme ich positive Impulse für mein tägliches Verhalten mit.

Als junge Kollegin habe ich Themen wie Resilienz und Achtsamkeit abgetan. Mir ist durch Workshops zu diesen Themen klar geworden, dass die eigene Sicht auf die Dinge sehr wichtig ist und einen großen Einfluss auf die tägliche Arbeit und das Wohlbefinden haben kann.



Gibt es etwas, das Sie den Teilnehmern und Unterstützern des VBE-Gesundheitstages anlässlich des 10-jährigen Jubiläums mitteilen möchten?

Gibt es etwas, das Sie den Teilnehmern und Unterstützern des VBE-Gesundheitstages anlässlich  des 10-jährigen Jubiläums mitteilen möchten?
Ich bedanke mich für die Treue der Teilnehmenden über die letzten 10 Jahre und auch bei Ute, die diese Veranstaltung ins Leben gerufen und etabliert hat. Der VBE wird das wichtige Thema Gesundheit weiterbearbeiten und auch den Gesundheitstag fortführen.

Gesundheit ist unser wichtigstes Gut, das wir erst begreifen, wenn es schwächelt oder gar fehlt. Bitte achten Sie auf sich, seien Sie wertschätzend zu sich selbst, denn nur als „angefülltes Gefäß“ sind Sie in der Lage, „auszugießen“.



Vielen Dank für das Gespräch!




Weiter Infos zum VBE-Gesundheitstag finden Sie hier.



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