Vorsitzender des Personalrates Hauptschule bei der Bezirksregierung Münster
Bei welchen Problemen bzw. Anliegen wendet man sich an die verschiedenen Personalräte (ÖPR, BPR, HPR)?
Am besten wenden sich Lehrkräfte mit nahezu allen Anliegen, die nicht vor Ort mit Lehrerrat und Schulleitung geklärt werden können, an den nächstgelegenen Personalrat. Dies sind für die Grundschullehrkräfte die Örtlichen Personalräte in ihrem Kreis oder ihrer Stadt und für die weiterführenden Schulen die Bezirkspersonalräte in Arnsberg, Düsseldorf, Köln, Detmold oder Münster. Die häufigsten Anliegen, mit denen sich die Lehrkräfte oder auch MPT-Kräfte und Sozialpädagoginnen und -pädagogen an uns wenden sind: Unterstützung bei Versetzungswünschen, Kommunikationsprobleme mit Schulleitungen, Anerkennung von Vordienstzeiten bei Neueinstellungen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Was sind die besonderen Aufgaben eines Bezirkspersonalrates?
In Abgrenzung zu den Hauptpersonalräten in Düsseldorf, die sich im MSB vorwiegend mit schulpolitischen Themen auseinandersetzen, haben wir in den Bezirkspersonalräten vor allem mit den Menschen vor Ort und ihren Sorgen und Nöten zu tun. Gerne helfen wir bei Versetzungen oder kommen auch zur Unterstützung der Lehrerräte und Schulleitungen in die Schulen, denn unterm Strich wollen alle Beteiligten ja dasselbe: eine gute Schule, in der sich Schüler und Lehrkräfte wohlfühlen! Wir verstehen uns in den Bezirkspersonalräten als Mittler zwischen der Schulaufsicht und dem pädagogischen Personal vor Ort, da wir beide Systeme und deren Fachsprache kennen. Da ist es häufig erkenntnisgewinnend für beide Seiten, wenn wir das Amtsdeutsch der Schulaufsicht in Pädagogengespräch übersetzen und umgekehrt, damit beide Seiten einander besser verstehen.
Was motiviert Sie und Ihr Team, diese Arbeit zu tun? Warum engagieren Sie sich im Personalrat?
In meiner dreijährigen Amtszeit als Vorsitzender habe ich mit meinem unglaublich engagierten Team in unzähligen Gesprächen immer wieder Wirksamkeit erfahren. Durch unser Zutun werden immer wieder Stellschrauben vor Ort so justiert, dass die Rahmenbedingungen für Lehrkräfte verbessert werden und sie so ihren extrem schwierigen Job bewältigen können. Auf der anderen Seite stoßen wir Verbesserungen in der Dienststelle oder beim Hauptpersonalrat mit Initiativanträgen an. So haben wir beispielsweise für ganz NRW auf den Weg gebracht, dass auch Grundschullehrkräfte, die beispielsweise an Haupt- oder Realschulen unterrichten, auch an deren Zertifikatskursen teilnehmen dürfen, was vorher nicht erlaubt war. Mein persönliches Motto ist hier frei nach Richard David: „Die Geplagten umsorgen und die Umsorgten plagen!“ Damit meine ich, dass wir die verantwortlichen Schulaufsichten, die oft weit weg von den Problemen vor Ort sind, solange überzeugen, bis sie die Anliegen der geplagten Lehrkräfte vor Ort hören und auch verstehen und dadurch ins Handeln kommen.
Starke Bildung. Starke Menschen.