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Zur Schuljahres­pressekonferenz

VBE: Die vorgelegten Maßnahmen reichen nicht aus

400 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer in den Grundschulen 

Der VBE begrüßt die neuen Kolleginnen und Kollegen in den Grundschulen. „Es sind aber noch viele Fragen zum konkreten Einsatz zu klären“, macht Anne Deimel, Vorsitzende des VBE NRW, deutlich. „Uns erreichen viele Fragen von Schulleitungen, die zeigen, dass die Einstellung und der Einsatz von Alltagshelferinnen und Alltagshelfern mit Unsicherheiten verknüpft sind. Die Landesregierung ist gefordert, schnell Klarheit zu schaffen.“ 

Lesezeit

Das Schuljahr hat noch nicht begonnen und es zeigen sich bereits Kommunikationsschwierigkeiten zwischen dem Ministerium und den Schulen. Während bei der Digitalkonferenz zur Leseförderung vor den Sommerferien die Einführung der Lesezeit für das kommende Schuljahr angekündigt wurde, ist im entsprechenden Erlass nun vom Schuljahresbeginn bis zu den Herbstferien die Rede. „Für die Planung in den Schulen ist es sehr wichtig, sich auf die Aussagen des Ministeriums verlassen zu können“, unterstreicht Deimel. 

Praxistaugliche Arbeitspläne für die Grundschulen 

„Bekommt die Landesregierung mit, was in den Schulen geleistet wird?“, fragt die Landesvorsitzende. Die meisten Grundschulen haben bereits mit viel Einsatz alle schuleigenen Arbeitspläne erarbeitet, eine Aufgabe, die ihnen von der vorherigen Landesregierung durch komplett neue Lehrpläne für alle Fächer gestellt worden war. Anne Deimel: „Zu diesem Zeitpunkt für die Grundschulen praxistaugliche Arbeitspläne zu entwickeln, macht ein Stück weit fassungslos.“ 

Zwei Jahre keine Einreichung der Arbeitspläne bei der Qualitätsanalyse 

„Wenn wirklich Entlastung für die Schulen angedacht ist, muss die Qualitätsanalyse zumindest für die besonders belasteten Schulen komplett ausgesetzt werden“, fordert Anne Deimel. Grundschulen, die gerade ihre schulinternen Arbeitspläne unter viel Druck erarbeitet haben, anzubieten, diese als Entlastung bei der Qualitätsanalyse nicht einreichen zu müssen, ist paradox.“ 

Offene Ganztagsgrundschule 

Geschwindigkeit tut Not. Daher ist es aus Sicht des VBE ein gutes und wichtiges Signal, dass Ministerin Feller die Planungen zur offenen Ganztagsgrundschule in ihr Statement mitaufgenommen hat. Der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz naht. „Erschreckend ist, dass sich in den Aussagen von Frau Feller kein einziger Satz zur geplanten inhaltlichen Ausgestaltung des zukünftigen Ganztags findet“, moniert die Landesvorsitzende. „Der VBE fordert, dass es nicht ausschließlich um Betreuungsplätze gehen kann, sondern um die Gestaltung von Ganztagsbildung, damit dem Ziel der Bildungsgerechtigkeit ein endlich ein Stück näher gekommen wird“ 

Zeitweiliger Verzicht auf einige Klassenarbeiten in den Klassen 7 und 8 

„Ein zeitweiliger Verzicht auf einige Klassenarbeiten und auch alternative Prüfungsformate stärker in den Blick zu nehmen, sind Schritte in die richtige Richtung, denn Lernen ist mehr als für die nächste Klassenarbeit zu pauken“, betont Deimel. Alternative Prüfungsformate sind aus Sicht des VBE wichtig für die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler, aber keine Entlastung für die Lehrkräfte. 

Unterstützungen von Schulleitungen 

Der VBE fordert schon sehr lange, Schulleitungen zu unterstützen und vor allen Dingen ihr Arbeitsfeld attraktiver zu gestalten. „Dazu gehört auch, die notwendige Anpassung der Schulleitungsbezahlung an die Einkommensentwicklung im Lehrkräftebereich. Darüber hinaus darf nicht die Gruppe aus den Augen verloren werden, die für den notwendgien Nachwuchs in den Schulen sorgt. Verbesserungen für Fachleitungen sind dringend geboten“, so die Landesvorsitzende. 

Auch wenn der VBE begrüßt, dass die Schulform Grundschule stärker in den Fokus gerückt worden ist, dürfen die übrigen Schulformen nicht vergessen werden, „Alles hängt mit allem zusammen, der Personalmangel prägt die Arbeit in allen Schulformen. Nur Menschen, die in den Schulen vorhanden sind, können Kinder fördern“, sagt Anne Deimel abschließend. 

Pressemitteilung 26/2023

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