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Deutsches Schulbarometer

VBE: Personalmangel beherrscht den Schulalltag

Erneut zeigen Daten, wie sehr die Schulen unter Personalmangel leiden. Mit Abstand ist für die Schulleitungen der Fachkräftemangel die größte Belastung. Zu den Folgen des Mangels gehören deutliche Lernrückstände bei zu vielen Schülerinnen und Schülern, die trotz der Corona-Aufholprogramme erneut festgestellt wurden. Wenn Pädagoginnen und Pädagogen in großer Zahl fehlen, können Kinder und Jugendliche nicht ausreichend gefördert werden. Das ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, erklärt

Anne Deimel, Co-Vorsitzende des VBE NRW,

anlässlich der heutigen Veröffentlichung des Deutschen Schulbarometers.

Für das repräsentative Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung wurden über 1000 Schulleitungen befragt. Zwei Drittel sehen den Fachkräftemangel als das größte Problem. Jede fünfte Leitung klagt über fehlende technische Ausstattung und zu viel Bürokratie. Der Lernstand der Schülerinnen und Schüler wurde ebenfalls abgefragt sowie die Kapazitäten der Schulen zur Aufnahme der neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern.

Integration braucht Personal

Das Deutsche Schulbarometer zeigt ebenfalls auf, dass rund die Hälfte der Schulen nicht mehr in der Lage sind, neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler aufzunehmen. Das ist alarmierend. Besonders für geflüchtete Kinder und Jugendliche ist eine schnelle Integration in die Bildungssysteme extrem wichtig. Nur so können sie bei uns ankommen. Genauso wichtig ist es, dass die Schulen im Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen von Fachkräften unbürokratisch unterstützt werden. Schulen in sozial schwierigen Lagen sind besonders betroffen und brauchen intensive Unterstützung, fordert

Anne Deimel

Bildungsberufe jetzt stärken

Schulleitungen wollen Schul- und Unterrichtsentwicklung gestalten und keinen Mangel verwalten. Lehrkräfte wollen ihre Schülerinnen und Schüler unterrichten und fördern und keine Vorlesungen vor großem Publikum halten. Attraktive Arbeitsbedingungen durch z. B. kleinere Klassen, Teamzeiten und eine gute technische und pädagogische Ausstattung sind notwendig, um junge Menschen für die gesellschaftlich hoch relevanten Bildungsberufe zu gewinnen. Begeisterte Pädagoginnen und Pädagogen sind die beste Werbung für den Arbeitsplatz Schule. Der Arbeitsplatz Schule muss attraktiver werden, fordert

Anne Deimel, Co-Vorsitzende des VBE NRW

Der Mangel potenziert sich

Die Notsituation an den Schulen durch fehlende Lehrkräfte und eine zu hohe Arbeitsbelastung führt aktuell zu Krankenständen und Ausfällen. Schulleitungen verwalten täglich den Mangel. Hier muss dringend gegengesteuert werden. Der VBE NRW fordert mehr Personen in den multiprofessionellen Teams, nur absolut notwendige bürokratische Aufgaben und eine Schulverwaltungsassistenz, die nicht aus dem Zeitbudget der Schulen mitfinanziert wird. Zudem muss die Landesregierung bei der Schulleitungsbezahlung ihren im Koalitionsvertrag getätigtes Versprechen erfüllen. Letztlich muss alles getan werden, damit Lehrkräfte den Beruf der Schulleitung erstrebenswert finden, bekräftigt

die Landesvorsitzende des

Weiterführende Informationen:

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hatte im November 2022 seine jährliche Schulleitungsumfrage im Rahmen des Deutschen Schulleitungskongresses (DSLK) gemeinsam mit FLEET Education Events vorgestellt. Unsere Pressemitteilung mit den Daten für NRW erhalten Sie hier:

Pressemitteilung 01/2023

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