Die massive Herausforderung sowohl für den Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz an Grundschulen sowie für die Kindertageseinrichtungen ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, ist heute ein Thema des Familienausschusses im Landtag. Die SPD fordert einen Betreuungsgipfel. Der VBE weist auf den dramatischen Fachkräftemangel hin und fordert ein schnelles Handeln.
VBE: Das Problem (an)erkennen und handeln
Fehlende finanzielle Mittel, zu kleine Räumlichkeiten, zu wenig Personal – diese Faktoren prägen bereits heute den Alltag sowohl in der Kita als auch in der Grundschule. Grundschulen kämpfen darum, die Stundentafel aufrechterhalten zu können, Kitas müssen massiv Angebote zurückschrauben, weil das Personal fehlt. Der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz in den Grundschulen rückt schnell näher, doch hierfür notwendige Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Der Rechtsanspruch darf nicht zu einem Bieterwettbewerb um Fachkräfte zwischen Kita und Schule führen. Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, wird der Rechtsanspruch eine Luftnummer und damit für viel Enttäuschung sorgen. Bildungsberufe müssen attraktiver werden,
fordert Anne Deimel, Vorsitzende des VBE NRW
Erst im März stellte der VBE die DKLK-Umfrage vor, in der 99 Prozent der befragte Kita-Leitungen bestätigten, dass der Personalmangel zu mehr Fehlzeiten und Krankschreibungen führt. Laut einer Berechnung der Bertelsmann Stiftung fehlen allein in Nordrhein-Westfalen für die Ganztagsförderung 17.000 Fachkräfte bis zum Jahr 2030.
Aktuelle Tarifverhandlungen spiegeln ein langjähriges Problem wider
Der Widerspruch zwischen warmen Worten und der spürbaren Wertschätzung für Bildungsarbeit macht der aktuelle Stand der Tarifverhandlungen deutlich. Hier geht es auch um Erzieherinnen und Erzieher, die in der Pandemie noch viel Zuspruch erhielten. Doch selbst die dritte Verhandlungsrunde blieb ergebnislos,
erklärt Deimel.
Am kommenden Samstag gehen die Verhandlungen auf Basis einer Schlichtungsempfehlung weiter. Nachdem die Tarifverhandlungen in der dritten Runde für gescheitert erklärt wurden, musste eine Schlichtungskommission aus Vertreterinnen und Vertretern der Gewerkschaften und der Arbeitgeber eingerichtet werden. Betroffen von den Tarifverhandlungen sind unter anderem Erzieherinnen und Erzieher sowie Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter im Sozial- und Erziehungsdienst von Bund und Kommunen.
Weiterführende Informationen:
Pressemitteilung 13/2023