Am Dienstag, den 7. Oktober 2025, führte der Stadtverband Köln das Online- Seminar „ADHS im Klassenzimmer – Was tun mit Unkonzentriertheit, Verweigern, Zappeln, Stören?“ durch. Die Referentin Anna Maria Sanders, zertifizierte Elterntrainerin aus Wien, gab in der dreistündigen Fortbildung einen Überblick über die Ursachen von ADHS und deren Auswirkungen sowie konkrete Lösungsansätze für den Schulalltag.
Das Thema stieß auf großes Interesse bei den etwa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sanders wies darauf hin, dass schätzungsweise 5-7 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren an ADHS leiden, was bedeutet, dass in jeder Klasse 1-2 Schüler betroffen sind. Dies stellt Lehrkräfte vor große
Herausforderungen, da viele während ihrer Ausbildung nur unzureichend auf den Umgang mit ADHS vorbereitet werden.
Mit ihrer Fortbildung möchte Sanders das Verständnis für ADHS fördern und die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräfte und betroffenen Schülern verbessern. Auch Vera Bergmann, ADHS-Beraterin, betonte in ihrem Artikel „Mehr Aufmerksamkeit für ADHS“ (vgl. „Schule heute“, Ausgabe 2/25), dass Schulen einen Wandel im gesellschaftlichen Umgang mit ADHS und Neurodivergenz anstoßen können.

Die Ursachen von ADHS liegen vorwiegend in einem anders ablaufenden Gehirnstoffwechsel. Kinder mit ADHS sind nicht weniger intelligent, sondern haben eine andere Art der Informationsverarbeitung, die ihre Aufmerksamkeit und Konzentration beeinträchtigt. Lehrkräfte können beispielsweise durch Struktur, Routine und visuelle Hilfen den Bedürfnissen dieser Schüler gerecht werden. Zusammenfassend zeigte die Fortbildung, dass ADHS im Klassenzimmer eine bedeutende Herausforderung darstellt, die jedoch mit den richtigen Strategien bewältigt werden kann.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert. Sie lobten besonders die wertschätzende Art des Vortrags und die Tatsache, dass sie die betroffenen Kinder nun aus einer neuen Perspektive sehen würden. Auch dankten sie der Referentin für die zahlreichen praktischen Impulse, die sie für ihre tägliche Arbeit in der Schule mitnehmen konnten.
Ein Beitrag von Bärbel Koehn
