„An einem Strang“ ist das Thema der aktuellen Schule heute. Wie der VBE das gemeinsame Ziehen an einem Strang umsetzt und welche Bedeutung dies für die Verbandsarbeit hat, erläutert der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau.
Der VBE NRW ist ein Bildungsverband, der alle Schulformen der allgemeinbildenden Schulen und Kitas in NRW vertritt. Im Interview spricht Stefan Behlau, Vorsitzender des VBE über den Zusammenhalt und die Stärke der Solidarität. Das Interview führte Melanie Kieslinger, VBE-Pressereferentin.
Schule heute: Beim VBE ziehen viele Menschen an einem Strang. Wie spiegelt sich das im Landesvorstand wider – wer sind die Menschen im Verband, die die Interessen der Mitglieder vertreten?
Stefan Behlau: Die Menschen im Verband, die die Interessen der Mitglieder vertreten, sind zum einen im Landesvorstand zu finden, zum anderen aber vor allem in den Stadt- und Kreisverbänden und auf Bezirksebene. Dort sind wir breit aufgestellt und bilden regional unterschiedlich alle Schulformen und auch die frühkindlichen Bildungseinrichtungen ab. Von unseren Gliederungen her wirken wir aus den Stadt- und Kreisverbänden hin in die Bezirke, die Bezirke wiederum in den Landesverband. Denn wenn wir gemeinsam etwas erreichen wollen, dann geht das nur, wenn alle Gliederungen – dazu gehört auch der Hauptvorstand – gemeinsam miteinander, mit vereinten Kräften für ein Ziel arbeiten, eben an einem Strang ziehen. Und dazu gehört im Übrigen nicht zuletzt die starke Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team der Landesgeschäftsstelle in Dortmund. Also eigentlich kann der VBE mit einem Seil verglichen werden, das auch aus verschiedenen Fasern besteht. Die Stadt- und Kreisverbände, die Bezirke, der Hauptvorstand, die Geschäftsstelle, die Personalräte – sie alle bilden zusammengeflochten das Seil, den gemeinsamen Strang des VBE. Ein gutes Beispiel hierfür ist auch die in 2024 vor uns liegende Personalratswahl. Eine Personalratswahl lässt sich nur erfolgreich gestalten, wenn die oben genannten Fasern gut verflochten sind und miteinander agieren und sich unterstützen. Nur so erreichen wir die Mitglieder und Kolleginnen und Kollegen in den Bildungseinrichtungen und gewinnen neue Wirkkräfte für unseren Verband.
Sh: Mit vereinten Kräften ein bestimmtes Ziel erreichen – an einem Strang ziehen – wie stellt der VBE sicher, dass alle Generationen erreicht werden und eine Zusammenarbeit möglich ist?
Behlau: Genauso wie die Regionen und damit auch die Basis eingebunden ist, genauso eingebunden sind bei uns im VBE auch die unterschiedlichen Generationen. Dies wird deutlich in der Vertretung und Arbeit des Jungen VBE auf der einen Seite und die Kolleginnen und Kollegen in der Seniorinnen- und Senioren-Vertretung auf der anderen Seite. Sie wirken einerseits zielgruppenorientiert und sind dennoch über den Landesvorstand – genauso wie die Frauenvertretung – in die gemeinschaftliche Arbeit des Verbands eingebunden. Auch das macht den VBE aus und gibt uns den richtigen Wert.
Sh: Der Stufenplan zur Umsetzung von A13/EG13 als Einstiegsbesoldung für alle Lehrämter ist bereits in der Umsetzung, damit wird und wurde ein wichtiges berufspolitisches Ziel des VBE erreicht. Wie wichtig war es hier, dass landesweit an einem Strang – auch und gerade mit der Kampagne „Stau auf der A13“ – gezogen wurde?
Behlau: Ich glaube, diese Kampagne ist ein Sinnbild dafür, wie gemeinschaftlich in unserem Verband an einem Strang gezogen wird. Denn hier entstand eine Kampagne, die auf Landesebene geplant worden ist, unter anderem sinnstiftend durch Lothar Pannebäcker, Mitarbeiter in der VBE-Geschäftsstelle, und Matthias Kürten, stellv. VBE-Vorsitzender. Sie wurde dann in einzelne Aktionen aufgeteilt, die wiederum in den Bezirken und durch die Stadt- und Kreisverbände gewirkt haben, sodass wir dadurch eine flächendeckende Ausbreitung und einen hohen Aktionsradius in ganz NRW erreichen konnten. Dieser hat letzten Endes mit dazu verholfen, dass wir das Thema A13/ EG13 in ganz NRW und bei vielen Politikerinnen und Politikern im Landtag auf die Agenda setzen konnten. Das war ein Punkt, am dem wir sehr deutlich gemerkt haben, was es bedeutet, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Jetzt gilt es, nicht auszuruhen und genau diesen Strang aufzunehmen und zu schauen: Wie können wir auf der Grundlage dessen, was wir erreicht haben, weiterarbeiten? Wie können wir Verbesserungen erreichen für die Fachleitungen, die dringend notwendig sind? Wie können wir die notwendigen Veränderungen der Schulleitungsbesoldung, die jetzt nachgezogen werden muss, erreichen? Und wie können alte, überholte Beförderungsstrukturen neu gedacht werden? Und nicht zuletzt: Wie können wir es auch erreichen, dass das für das Leben, Lehren und Lernen in den Bildungseinrichtungen so wichtige pädagogische Personal abseits der Lehrkräfte angemessen wertgeschätzt und mitgedacht wird? Der VBE wird sich weiterbewegen und dranbleiben. Wir im VBE werden weiterhin gemeinsam für die Kolleginnen und Kollegen an einem Strang ziehen, ganz nach unserem Motto: Starke Bildung – Starke Menschen!