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Abordnungen bleiben Zerreißprobe

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) im Bezirk Münster freut sich, dass nach den aktuellen Informationen der Bezirksregierung schulamtsübergreifende „Abordnungen von Bestandslehrkräften“ an Grundschulen zum neuen Schuljahr ausschließlich einvernehmlich erfolgen. „Als VBE haben wir uns dafür eingesetzt, freiwillige Abordnungen stärker zu forcieren – neben einer gezielten Ansprache erwarten wir jedoch deutlich mehr Anreize und Entlastung für die von Abordnung Betroffenen – hier liegt der Ball im Feld der Landesregierung,“ so das Statement von Doris Feldmann als Vorsitzende des VBE Bezirksverbandes Münster, die u.a. eine zeitliche Entlastung und eine auskömmliche Fahrtkostenerstattung fordert.

„Wir freuen uns über einvernehmliche Lösungen. Solange die Personaldecke zu kurz ist, bleiben Abordnungen jedoch eine Zerreißprobe.“

Doris Feldmann

Vorsitzende VBE Bezirksverband Münster

„Ein großer Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen, die als Klassenleitungen in extrem unterversorgte Schulämter gehen! Freiwillige Abordnungen sind ein wertvolles Signal der Solidarität aber auch ein enormer Kraftakt: in erster Linie für die Abgeordneten, die zum Teil 70 Kilometer und mehr zum neuen Einsatzort fahren – aber auch für die abgebenden Kollegien.“ Für den VBE verweist Feldmann darauf, dass in allen acht Schulämtern im Bezirk Münster Lehrkräfte fehlen: „Abordnungen sind bei zu kurzer Personaldecke immer eine Zerreißprobe. Zudem erwarten wir für unsere Kolleginnen und Kollegen zukünftig transparente Verfahrensschritte und eine rechtzeitigere Weichenstellung für die Personalplanung der Schulen.“

Der VBE begrüßt es, dass jedes Kind zum neuen Schuljahr eine grundständig ausgebildete Klassenlehrerin oder einen Klassenlehrer haben wird. „Bildungsarbeit braucht personelle Kontinuität und Bildungschancen dürfen nicht vom Schulort abhängig sein. Neben den Kindern brauchen auch unsere Kolleginnen und Kollegen in den aufnehmenden Schulämtern Borken, Gelsenkirchen und Recklinghausen dringend Unterstützung.“, so Feldmann.

Gleichzeitig sieht die Gewerkschafterin in Sachen Unterrichtsversorgung keine Entwarnung: „Wir werden genau hinsehen, ob das viel zu dünne Eis alle trägt. Unsere Grundschulen werden sich nicht dauerhaft am eigenen Schopf aus der Misere ziehen können. Mit oberster Priorität muss ausreichend qualifiziertes Fachpersonal gewonnen werden – zudem erwarten wir, stärker auf die zu schauen, die den schulischen Alltag trotz widrigster Umstände am Laufen halten. In Zeiten zunehmenden Lehr- und Fachkräftemangels ist es wichtig, dass wir weniger Menschen verlieren, als das bislang der Fall ist.“

Für die Frage, ob wir zukünftig Menschen für das Arbeitsfeld Schule gewinnen, ist der Umgang mit den Beschäftigten entscheidend. Wir brauchen Kolleginnen und Kollegen, die Werbeträger für den Landesschuldienst sind, die anderen Mut machen und für die Bildungsarbeit begeistern,“ so das Fazit der VBE-Vorsitzenden.

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