Ergebnisse der ifo-Studie zu Bildungschancen in den Bundesländern (13.05.2024)
Das Münchner Ifo-Institut hat an diesem Montag die Ergebnisse einer Studie zur Bildungsgerechtigkeit vorgestellt. Demnach geht ca. ein Drittel der Kinder, deren Erziehungsberechtigte kein Abitur haben und über ein unterdurchschnittliches Einkommen verfügen, auf ein Gymnasium, während doppelt so viele Kinder aus einkommensstarken Familien mit allgemeiner Hochschulreife diese Schulform besuchen. Für die Landesvorsitzende des VBE NRW, Anne Deimel, sind die Ergebnisse ernüchternd:
„Die Befunde zeigen abermals, dass der Bildungserfolg in allen Bundesländern immer noch zu stark vom Einkommen und dem erreichten Bildungsabschluss der Eltern abhängt. Das Bildungssystem verfehlt sein wichtigstes Ziel: Chancengerechtigkeit.“
Das Verhältnis zwischen der Wahrscheinlichkeit, dass Kinder mit „niedrigem Hintergrund“ ein Gymnasium besuchen und der Wahrscheinlichkeit, dass Kinder mit „höherem Hintergrund“ ein Gymnasium besuchen, liegt in Nordrhein-Westfalen bei 44,1 % und damit leicht unter dem bundesweiten Mittelwert (44,6 %). Bei absoluter Chancengleichheit würde das Verhältnis bei 100 % liegen.
Einen zentralen Ansatzpunkt zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit sieht Anne Deimel in der vorschulischen Förderung: „Das Übergangsmanagement startet nicht erst mit der Grundschule. Die Politik muss bereits im frühkindlichen Bereich die Weichen für mehr Gerechtigkeit stellen und benachteiligte Kinder und Familien gezielter unterstützen, vor allem mit Blick auf den sprachlichen Kompetenzerwerb.“